Nachdem sich Steffi und Mario auf den Weg zum Flughafen gemacht haben, starteten wir quasi als Ablenkung zum Trennungsschmerz, unsere gesamte Schmutzwäsche mit der Hand zu waschen und hofften das diese bis zum nächsten Tag halbwegs trocknen würde.
Denn für Sonntag (20.3.) hatten wir eine Tour zum „Mt. Bromo“ gebucht, welche in Yogyakarta endete. Da wir Morgen nicht ganz so pünktlich um 10.00 Uhr abgeholt wurden, hatten wir den Verdacht, dass wir vielleicht vergessen wurden. Daraufhin baten wir die nette Dame an der Rezeption, ob sie uns nicht kurz bei dem Unternehmen anrufen könnte (was wir schon manchmal bei anderen Hotels erfragten). Nach dem Telefonat was jetzt plötzlich 1000 Rupien kostete, lies die Freundlichkeit schnell nach, als Sarah meinte „Davon war vorher nicht die Rede und wir bezahlen nichts“ und zum Bus ging, welcher in der Zwischenzeit angekommen war. Ein weiter Angestellter lief uns nach und meinte was jetzt mit dem Geld ist… Als ich ihm dann eindeutiger klar machte, dass wir in den letzten Tagen genug Geld da ließen und sich so etwas Service nennt, verzog er das Gesicht und zischte Kommentarlos ab. Soviel also zum netten Lächeln und der Freundlichkeit der Balinesen – sobald sie merken, dass das Geld nicht locker sitzt und man nicht mehr als Einheimische bezahlen will, werden sie unfreundlich. Frei nach dem Mottos: „No Money No Honey“ und Weiß = Reich = $$$
Wir waren froh, endlich im Bus zu sein und das so „freundliche“ Bali endlich verlassen zu können. Bei der Abfahrt dachten wir noch „Super, einen ganzen Bus für uns alleine“… Aber schon kurz nach Denpasar hielten wir plötzlich an und alle restlichen Plätze wurden mit Einheimischen gefüllt und somit war Schluss mit der gemütlichen Fahrt. Nach 3-4 holprigen Stunden waren wir endlich auf der Fähre und wir setzten gemütlich nach Java über. Dort angekommen erwarteten uns weitere 4 Stunden Fahrt, wo wir dann endlich in „Cemero Lawang“, unserem Ausgangspunkt für die morgige „Bromo Sunrise Tour“ ankamen. Diesmal war’s allerdings eine Fahrt mit anderen Touris, der Tourführer war ebenfalls gesprächiger und sah in Tom seinen neuen besten Freund.
Er hatte natürlich auch gleich ein Zimmer für uns zum Spezialpreis. Wir waren am Anfang natürlich skeptisch, aber das Zimmer stellte sich als nicht schlecht heraus und da es nach der langen Fahrt inzwischen nach 22:00 Uhr war, nahmen wir es.
Am nächsten Tag sollte es dann um vier Uhr morgens losgehen, daher sollten wir um halb vier Uhr geweckt werden. Da Tom und ich natürlich schon 5 Minuten vorher munter sein wollten, stellten wir uns den Wecker und leider vergaßen wir dabei, dass wir zwischen Bali und Java eine Stunde Zeitverschiebung hatten. So standen wir bereits um halb drei fertig angezogen vor dem Auto… Typisch wir zwei!! 🙂 Als wir dann endlich losfahren wollten, geriet das Vertrauen in unseren Bus etwas ins Wackeln, denn er wollte einfach nicht anspringen. Nach 15 min erfolglosen starten, entschieden wir uns dazu, ihn rückwärts die Einfahrt runter zu schieben um ihn an zu starten. Zu unserer Überraschung klappte es gleich beim ersten Versuch und der 15-20 Jahre alte Bus begann langsam zu tuckern…
Dann folgte die Fahrt zum Aussichtspunkt am „Gunung Penanjakan“ (2770 m), wo wir den Rest bis zum Gipfel zu Fuß raufmarschierten. Es standen natürlich auch schon wieder viele Indonesier mit ihren Pferden da, um den Gehfaulen den Aufstieg zu erleichtern. Da wir aber Tip-Top ausgerüstet waren, gingen wir mit unseren Flip Flops zu Fuß.
20 Minuten später waren wir auch schon oben und jetzt hieß es warten auf den Sonnenaufgang. Der Sonnenaufgang selbst hat uns jetzt nicht so umgeworfen, aber der brodelnde Vulkan war echt schön anzusehen (was lernen wir daraus: das nächste Mal ausschlafen, auf den Sonnenaufgang pfeifen und erst später wenn nichts mehr los ist, rauf fahren!).Während wir uns das Schauspiel ansahen, vermissten wir die anderen von unserem Hotel, die wir beim Aufstieg abgehängt hatten. Wie sich später rausstellte, hatten sie sich verlaufen und sahen den Sonnenaufgang nur von halber Gipfelhöhe…
Um sieben Uhr morgens waren wir dann auch schon wieder zurück im Hotel und wir sahen zum ersten Mal die Gegend bei Tag. Die Landschaft um den aktiven Vulkan sieht schon irgendwie bizarr aus, wenn grüne Pflanzensprossen aus den von schwarzem Lava-Sand bedeckten Wiesen hervor kommen.
Kurz vor der Weiterfahrt freuten wir uns über das indonesische Frühstück. Nasi Goreng mit Kaffee. Drei Stunden später ging’s dann schon wieder weiter Richtung Yogyakarta. Die Fahrt dorthin war dieses Mal angenehmer, wir teilten uns den Bus nur mit 2 netten Schweizern und hatten daher echt viel Platz zum Ausbreiten.
Abends um halb zehn erreichten wir dann endlich, nach mehreren Buswechseln Yogyakarta. Ist echt ne tolle Stadt, die Leute sind nett, nicht aufdringlich und es sieht viel sauberer aus als auf Bali. Da uns einige Reisende erzählt haben, dass Yogya viel schöner als Jakarta wäre, haben wir beschlossen hier ein paar Tage zu bleiben und in Jakarta dann nur noch die restlichen 2 Tage zu verbringen.
Wie sich herausgestellt hat, war es gut mehrere Tage dort zu bleiben, denn wir versuchten seit dem 1. Tag uns den „Kraton“, die Sehenswürdigkeit von Yogya anzusehen. Leider kam uns auf dem Weg dorthin aber immer etwas anderes dazwischen…. Shoppen, beim Batikmalen zusehen…
Haben es dann aber doch noch geschafft den „Kraton“, zumindest von außen, zu besichtigen. Kurz davor angekommen machte Sarah die beste Entdeckung der ganzen Stadt: Ein überdimensionales Fresspaket 🙂
Am 26.2. ging’s dann frühmorgens ab zum Flughafen. Anfangs war eigentlich geplant, die Strecke von Yogyakarta nach Jakarta mit dem Zug in der Nacht zurückzulegen. Da dies aber 8-9 Stunden gedauert hätte, haben wir interessehalber mal im Internet zwecks Flügen geschaut und die war vielleicht um 5 Euro teurer als der Zug. Somit war klar: wir fliegen, viel gmiadlicher! In Indonesien ist es aber leider nicht möglich mit einer europäischen Kreditkarte einen Flug zu buchen. Aber alles kein Problem hier. Wir gingen zum Portier unseres Hotels, der rief beim Reisebüro an, gab unsere Daten durch und 10 Minuten später stand der Typ vom Reisebüro mit de Tickets vor der Tür. Das ganze war dann sogar noch billiger als im Internet, da das Reisebüro weniger Spesen verrechnete. 🙂 Und es klappte alles hervorragend.
Kamen am 26.2. um halb elf in Jakarta an und Wolfgang, ein Freund von Tom, der gerade für ein halbes Jahr in der Nähe (2,5 Std. entfernt) von Jakarta arbeitet, opferte einen Tag für uns, um mit uns einen Teil von Jakarta zu erkunden.
Das war ein Service! Er holte uns mit einem Fahrer direkt vom Flughafen ab (normalerweise dauert die Busfahrt ins Zentrum 1 Stunde) und suchte gemeinsam mit uns ein Hotel. Dies war schnell gefunden und wir wollten nach kurzem Mittagessen gleich weiter Richtung Hafen.
Vorher haben wir noch Jaqueline und ihren Vater getroffen, die mit uns im Bus nach Yogyakarta gereist sind (Sie und ihr Vater reisen für 10 Monate in Asien herum, da ihr Vater irgendwo nach Asien auswandern möchte).
Anschließend grasten wir mit Wolfgang den ganzen Hafen ab.
Auch die Sicherheit wird im Hafen groß geschrieben, ganz nach dem Motto: „safety first“
Jakarta ist eine eigene und interessante Stadt, in der Kinder die im Müll spielen und die Gebäude der Reichem direkt nebeneinander zu finden sind.
War echt ein lässiger Tag und an den Luxus einen eigenen Fahrer zur Verfügung zu haben, könnte man sich fast gewöhnen!
Vielen Dank Wolfgang für den tollen Tag!!
Am Abend haben Tom und ich dann noch Tom’s Geburtstag etwas gefeiert und es ist schon etwas ungewohnt so ganz ohne Geschenke und Freunde Geburtstag zu feiern.
Heute (27.3.) machten wir den Rest von Jakarta unsicher (bzw. das was wir zu Fuß erreichten) und morgen geht’s schon wieder weiter auf den Weg nach Thailand – HURRA!!
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