Also der Regen war im Nachhinein gesehen ganz positiv und gingen in ein Hostel mit dem wahrscheinlich geilsten Besitzer ganz Neuseelands! „Sparky’s Backpacker“. Ein etwas durchgedrehter Kiwi (auf die liebe Art). Er hat grade mal für 15,16 Leute Platz und es wird dadurch alles voll familiär. Da er einige Jahre bei der Eisenbahn war, hat er sein Hostel auch gleich frei nach dem Motto „Railway“ eingerichtet. Außerdem gibt es an manchen Abenden ein Special: Sparky’s Schokocake. Dabei trommelt er alle anwesenden Hostelbewohner zusammen und „backt“ seinen berühmten Kuchen. War echt lustig zum zusehen und total lecker zum Essen. Rezept dürfen wir leider nicht verraten, aber vielleicht gibt es ihn zuhause mal… Anschließend präsentierte er voller Stolz einen Film, der in Invercargill gedreht wurde und wo auch sein damaliger Chef eine Nebenrolle hatte. „The World fastest Indian” mit Schauspieler Anthony Hopkins.
Die Nacht wurde etwas länger, aber wir schafften es fast pünktlich, aber traurigen Herzens, auszuchecken. Da wir für den nächsten Tag, der wieder strahlend schönes Wetter bescherte zum „Milford Sound“ rauf wollten, machten wir uns ziemlich früh auf den Weg und in ein paar Stunden waren wir dann auch schon dort. Unserer Meinung nach gibt es zwar ein paar schöne Plätzchen, okay vielleicht auch ein paar schöne Seen und Flüsse, aber den Ruf des „Milford Sound“ finden wir etwas überbewertet. Klar muss man die „Milford Sound Road“ mal gesehen haben, aber er ist mit sehr vielen anderen schönen Orten in Neuseeland zu vergleichen, wo vielleicht nicht soviel Touristen und Sandfly’s umherschwärmen. Die einzige Besonderheit war, dass wir einen „Kea“ trafen, der gerade dabei war bei der Gummidichtung eines Campers rumzuknabbern und da es ja wieder nach Regen aussah… 🙂
Am nächsten Tag ging’s dann auch schon weiter nach Queenstown, der Actionhochburg Neuseelands. Man kann dort fast alles machen was mit Adrenalin zusammenhängt. (Bungee, Fallschirmspringen, Paragleiten, Speedboot, Flying Fox, …) Eine echt tolle Stadt, wo es sich leicht 1-2 Wochen aushalten lässt!!! Mitten im Ort liegt der „Lake Wakatipu“ und ein toller Park zum Erholen, ein paar Meter weiter ist ein Pub an das andere gereiht, usw. Wir wollten eigentlich auf den „Bob’s Peak“ per Gondel hochfahren, entschlossen uns aber, da wir beide etwas müde waren, zuerst etwas beim Rugby-Spiel zuzusehen und dann den heißen Tag relaxt am See zu verbringen und noch einen weitern Tag in Queenstown einzulegen. Am Abend suchten wir uns einen gemütlichen Standplatz zum Übernachten direkt am See, einfach super.
Auch das Essen in Queenstown ist herrlich, wir zahlten für unser „Butterchicken“ und „Rehcurry“ zusammen gerade mal Euro 10,-. Da wir am nächsten Tag gut ausgeruht waren, beschlossen wir, nicht wie alle anderen den „Bob’s Peak“ mit der Seilbahn zu erklimmen, sondern zu Fuß. War ungefähr so wie auf’n Grünberg rauf, also machbar (für den einen leichter, für die andere etwas weniger leicht… 🙂 ) Oben angekommen hat man wirklich eine tolle Aussicht über Queenstown, aber die Euro 14,- für die Gondel kann man sich auf jeden Fall sparen.
Da die Zeit wie im Flug vergeht fahren wir am nächsten Tag nicht wie geplant nach Arrowtown, einer alten Goldgräberstadt, sondern weiter und machen erst wieder Halt in Wanaka, das an dem herrlichen „Lake Wanaka“ liegt. Da wir aber unbedingt auch noch die beiden extrem blauen Seen „Lake Pukaki“ und „Lake Tekapo“ sehen wollen, müssen wir wohl oder übel einen kleinen 200-300 km langen Abstecher Richtung Twizel auf einmal zurücklegen um zeitig wieder zurück zu sein. Dort angekommen werden wir aber dafür sofort mit den Farben der Seen belohnt. Sie sind wirklich ein Wahnsinn, so ein leuchtendes Türkis… Zur Erklärung ZITAT Lonley Planet: Das leuchtende Türkis der Seen entsteht durch feine Sedimenten im Wasser. Das sogenannte „Steinmehl“ entstand, als sich ein Gletscher übers Land wälzte – während die Steine am Grund des Gletschers das Seebecken aushöhlten, wurden die aneinanderreibenden Steine zu feinen Partikeln zermalmt, die sich schließlich nach der Gletscherschmelze im Wasser auflösten. Die Sedimente geben dem Wasser eine milchige Konsistenz und reflektieren das Sonnenlicht – hierdurch entsteht die leuchtende Farbe. Schon wieder was gelernt…
Am „Lake Tekapo“ steht auch noch eine Kirche, die „Church of the Good Shepherd“. Wegen ihrer perfekten Lage geben sich dort die Brautpaare die Klinke in die Hand und vorm Altar ist ein riesengroßes Fenster, mit Ausblick auf den herrlichen See.
Wieder in Wanaka angekommen, machten wir uns wieder einmal auf die Suche nach einer schönen Bleibe und würden auch gleich an dem nächsten kleinen See, dem „Lake Dunstan“ fündig. Die Lage am See war wieder so schön und wir beschlossen etwas Treibholz zu suchen und es uns am Lagerfeuer mit einer Flasche Wein gemütlich zu machen.
Da wir bis zu unserem Abflug nur noch ein paar Tage Zeit haben, stand heute der „Fox Glacier“, der „Franz Josef Glacier“ und der Rückweg in Richtung Greymouth auf dem Programm. Leider konnten wir, da an der Westküste an den vorherigen Tagen starke Regenfälle waren, nicht direkt zum Fox Gletscher raufwandern. Es war alles zu sehr ausgeschwemmt und daher bis auf 1 km gesperrt. Nicht weniger entmutigt versuchten wir unser Glück beim Franzl und er ließ uns bis auf 80 m heran. Direkt auf den Gletscher darf man leider nur mit geführten Touren, die schweineteuer sind. Haben uns deshalb dagegen entschieden, denn Gletscherwandern könn ma in Österreich auch. 🙂
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Greymouth kamen wir endlich am 13.1.11 in Christchurch an. Dort trafen wir überraschender weise einen Freund von Tom, der gerade als Betreuer für die Paraolympic’s in Christchurch war. Es ist unglaublich, da schaffen die zwei es nur alle heiligen Zeiten mal dass sie sich treffen und in einem fremdem Land geht’s dann einfach so… Jedenfalls besuchten wir Michael und Tom (österreichischer Athlet der bei den Paraolympics mitmacht) in ihrem Appartement. Wollten eigentlich in eine Bar Billardspielen, aber die hatte ausgerechnet an diesem Tag schon geschlossen. (Tom und ich kamen wie immer nicht so pünktlich, erst um 9 oder halb 10 Uhr abends) Da uns die beiden anboten, die Nacht bei ihnen auf der Couch zu verbringen, machten wir uns zuhause einen gemütlichen Abend und spielten unter anderem Wohnzimmertischtennis, was ziemlich schwierig, aber mit den kleinen Schlägern sehr lustig ist.
Da Tom, nicht der meine, am nächsten Morgen im Stadium mit seinem Rennrollstuhl trainieren musste, nutzten wir die Chance den Athleten beim Trainieren zuzusehen. Es ist schon erstaunlich welche Leistungen die erbringen, da bekomm ich (Sarah) schon beim Zusehen einen Muskelkater. Schade dass wir bei der Weltmeistermeisterschaft nicht dabei sein können (beginnt erst am 21. Jänner), es wäre schon einmal interessant bei einer WM Live dabei zu sein. Wir wünschen Tom auf alle Fälle ganz ganz viel Erfolg!!!
Für den Rest des Tages holten wir nach, was eigentlich für den 1. Jänner geplant war. Wir sahen uns Christchurch an und es war wie fast in alle Städten Neuseelands einfach voi gmiadlich!
Bis zu unserem Abflug nach Sydney am 15.1.11, hieß es noch fleißig Wäsche waschen, Auto ausräumen und Rucksäcke packen. Natürlich hatte unser Gepäck mit 24 + 22 kg wieder einmal zu viel Gewicht und Sarah hatte deswegen schon lange vorm Einchecken größte Bedenken und Sorgen. Am Schalter gab’s dann eh keine Probleme und sie ließen alles ohne auf zu zahlen durchgehen. Für unsere Rucksack-Wanderung in Asien müssen wir in Australien auf jeden Fäll einen Teil nach Hause schicken….
Na doch keinen Gusto gekriegt in der kleinen Kirche zu heiraten, hihi?
Nein Ursula!
Mit so einer heimlichen Hochzeit würd i ja dann koa Geschenk von dir bekommen! 🙂